Die Spreewälder werden 30

 

Mann oh Mann, wie die Zeit vergeht - 30 Jahre „Triathlon Spreewald e. V.“ (TSeV). Dabei stand damals eine Vereinsgründung gar nicht auf der Tagesordnung. Wir wollten einfach nur Triathlon „machen“. Trainieren, an Wettkämpfen teilnehmen und den 1989 von Jörg Radestock ins Leben gerufenen Spreewald Triathlon fortführen.

 

Aber die Wende (Angliederung der DDR an die BRD) brachte nicht nur Freiheiten, sondern auch juristische Hürden mit sich. Die Triathlongemeinschaft Spreewald musste in eine bundesdeutsche Rechtsform überführt werden. Wobei wir die Möglichkeit hatten, uns als Triathlonabteilung einem bestehenden Verein anzugliedern oder selbst einen Verein zu gründen.

 

Am 11. Januar 1992 gründeten 1 Frau und 7 Männer einen Triathlonverein, den sie „Triathlon Spreewald e. V.“ nannten, weil sie aus den Spreewaldstädten Lübben, Lübbenau und Vetschau kamen. Neben unserem geliebten Triathlonsport mussten wir uns dann auch mit Vereinsrecht und steuerlichen Fragenstellungen beschäftigen.

 

Erster Vorsitzender wurde Bert Dörre. Einige Jahre später übernahm diese Arbeit Dietmar Kuhla. Durch Umzug und Neumitgliedschaften erhöhte sich der „Mitglieder-Radius“ auf Cottbus, Berlin und Kiel.

 

Triathleten sind Individualisten. Jeder hat beruflich bedingt einen anderen Trainingsrhythmus und andere Leistungsziele, die selten so spektakulär sind wie eine Teilnahme am Ironman in Hawaii. Deshalb ist der TSeV, wie sich der Verein selbst abkürzt, ein Miniverein mit nur 13 aktiven Triathleten geblieben. Sportler, die kollektiver trainieren möchten, finden Triathlonvereine/-abteilungen in Luckau, Fürstenwalde oder Cottbus.

 

Trotz seiner geringen Mitgliederzahl konzentrierte sich die Vereinsarbeit auch auf die Fortführung und Weiterentwicklung des Spreewald Triathlons. Die angebotenen Wettkampfstrecken reichten inzwischen vom Schnuppertriathlon für Jedermann (500 m Schwimmen, 19 km Rad und 5 km Lauf) als Einzel- oder Staffelwettbewerb bis hin zur so genannten Mitteldistanz (ca. halber Ironman: 2,2 km Schwimmen, 84 km Rad und 20 km Lauf). Lange Zeit war es der längste und härteste Triathlon, der im Land Brandenburg angeboten wurde.

 

Der Spreewald Duathlon wurde als organisatorisches „Warm Up“ 1996 ins Leben gerufen. Durch sein Anforderungsspektrum zwischen Lang- und Schnupperdistanz hat er aber inzwischen auch seine eigene Fangemeinde gefunden.

 

Jährlich erhöhte sich der Aufwand für unsere Wettbewerbe, die wir ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern organisieren. Wir hatten uns daran gewöhnt. Und dann kam „Corona“. Neben den behördlichen und sporttechnischen Vorbereitungen und Anforderungen kamen jetzt noch die ständig wechselnden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie dazu. Sonst waren alle Genehmigungen Monate vor den Wettkämpfen erteilt. Für den 31. Spreewald Triathlon erhielten wir erst 36 Stunden vor dem 1. Schwimmstart die letzte ordnungsamtliche Genehmigung.

 

Zwar ist Triathlon der Sport um seine eigenen Grenzen zu finden, aber für ehrenamtliche Organisatoren sollte dies eigentlich nicht gelten. Dem allgemeinen Trend „schneller – höher – weiter“ wollen wir nicht mehr folgen. Unsere Planungen messen wir nicht mehr an der Devise „was ist möglich“, sondern wie viel Tri- und Duathlon ist mit unseren Kapazitäten machbar. Wobei die größeren Kapazitäten unsere „Nicht-Wettkampf“-Sportlerinnen und Sportler beisteuern, die der Fitness-halber unsere Sportangebote nutzen, aber mit großem Engagement Teil unserer Wettkampforganisation sind.

 

Auch wenn es bald längere Triathlons in Brandenburg geben wird, organisieren wir unsere Veranstaltungen mit dem Flair, den wir auch gern bei anderen Veranstaltungen sehen würden.

 

Wir freuen uns über jede sportliche Leistung unserer „Startpass-Träger“, sehen aber das Hauptaugenmerk unseres Vereins in der Harmonie zwischen Sport und Familie.

 

In diesem Sinne blicken wir mit Zuversicht in die Zukunft und sehen zu, dass uns der Spaß beim Sport, beim Organisieren und beim Vereinsleben nicht verloren geht.

 

Dietmar Kuhla