Deutsche Meisterschaft im Duathlon in Halle am 21.04.2024

 

Foto: Helke Wannewitz
Text: Helke Wannewitz

 

Die sich bei der morgendlichen Anfahrt auf Halle immer mehr verdichtenden Wolken und der danach einsetzende mit Schnee vermischte Regen sowie das auf 3 Grad Celsius abstürzende Thermometer ließen für den sonntäglichen Wettkampf nichts Gutes erwarten und auch die Prognose der Wetter-App ließ keinen wirklichen Optimismus aufkommen. So war es nicht verwunderlich, dass die meisten Angereisten Teilnehmer an der Deutschen Duathlon-Meisterschaft über die Sprintdistanz zunächst noch in ihren Fahrzeugen auf den Parkplätzen verharrten, während sich da die Damen, die bereits um 08:45 Uhr gestartet waren schon durch Kälte und Regen kämpften, um die 5 km Laufen, 21 km auf dem Rad und den nochmaligen 3-km-Lauf zu absolvieren. Das Ganze war außerhalb von Halle auf dem weiträumigen Gelände einer Abfalldeponie arrangiert worden was den Vorteil bot, dass hier ohne jeglichen sonstigen Verkehr ungestört gelaufen und geradelt werden konnte, allerdings auch einer gewissen Eintönigkeit der ungewohnten Kulisse nicht entbehrte.

 

Für die Männer hieß es um 9:15 „Start frei“, was Einige wörtlich nahmen und den angekündigten Startschuss erst gar nicht abwarteten, sondern kurzerhand losstürmten, um die 1 km Pendel-Laufstrecke – hin und her an der Wechselzone – zu bevölkern. Zum Glück hörte der Regen während des Laufens auf, so dass das Ganze dann doch – vom einsetzenden Wind auf der nahezu ungeschützten Strecke abgesehen - einigermaßen erträglich gestaltete. Die Radstrecke bestand dann aus 3 7-km-Runden, gespickt mit je zwei giftigen Anstiegen, wobei das Windschattenfahren erlaubt war, wodurch Zeitfahrräder nicht eingesetzt werden durften. Für mich, der ich ziemlich am Ende des Feldes agierte brachte das allerdings keinen Vorteil, da ich den Speed der vielen jungen vorbeijagenden Akteure ohnehin nicht halten konnte und von daher froh war, als ich mich die letzte der insgesamt 6 Rampen hochgequält hatte. Interessant war dann, dass man im Wechselgarten 2, in dem die Räder abgestellt und gegen die Laufschuhe für den 2. Lauf gewechselt werden mussten die Aufstellreihenfolge geändert hatte, so dass der richtige Stellplatz (mit den richtigen Schuhen) zunächst mühsam mit Unterstützung der Helfer gesucht werden musste. Der abschließende Lauf über 3 km war dann wenig problematisch, zumal zu diesem Zeitpunkt die meisten Teilnehmer ihren Wettkampf schon beendet hatten und somit viel Platz auf der Laufstrecke war.

 

Nach 1:46:57 hatte ich dann schließlich auch das Ziel erreicht und freute mich, auf der Ergebnisliste zu lesen, dass ich 1. der AK 75 geworden war, was sich allerdings währen der Siegerehrung als Trugschluss erwies, denn auf der Liste hatte der schnellere spätere AK-Sieger gefehlt. Mit dem Vize-Meister-Titel im Gepäck trat ich die „Flucht“ ins Auto an, um mich auf der Heimfahrt wieder richtig aufzuwärmen.

 

Fazit: Es war eine Veranstaltung auf sehr hohem Leistungsniveau (was man ja bei einer Deutschen Meisterschaft sicher auch erwartet). Leider wurde aber der – zugegebener Maßen etwas ungewöhnliche - äußere Rahmen diesem Anspruch nur teilweise gerecht. Selbst wenn das Wetter hierbei keine unwesentliche Rolle gespielt hat gab es doch m. E. auch hinsichtlich der Organisation einige Schwachstellen, die mit wenig Aufwand hätten vermieden werden können. Aber besser geht immer und insgesamt war es wohl für Viele eine neue, interessante Erfahrung!